„Das Dorf Parensen, im Amt Harste, liegt ohngefähr eine halbe Stunde Weges morgenwärts dem Königl. Amthause und Dorfe Harste, eine viertheil Stunde mittagwärts dem Hardenbergischen Dorfe Kleinenrode, eine viertheil abendwärts dem Kloster Marienstein und heßischen Dorfe Angerstein, und eine kleine Stunde Weges mitternachtwärts dem Heßischen Flecken Boventen. Die dazugehörige Feldmark gränzet gegen Mitternacht mit den Dorfschafften Wollbrechtshausen, Amtes Hardegsen und Lüttgenrode, adelich Hardenbergischen Gerichts; Gegen Morgen mit einem Koppel-District der Dorfschafft Lüttgenrode, hinter dem Steinbüel und Im Senne-Büe, ferner mit dem Leine Fluß, an dessen morgendlichen ufer die Angersteiner Flure belegen, gegen Mittag mit dem Peflischen Flecken Boventen und gegen Abend mit den Harster und Gladebäcker Feldmarken, beide Amtes Harste, auch der Länderei zum Langen Busch, Amtes Hardegsen.
Durch die Feldmark und einen Theil des Dorfes gehen die Heerstraße von Münden über Harste nach Nörten und der Harste Bach, davon der letzte unterhalb den Paul-Morgen in die Leine fällt. Das Dorf selbst liegt in einem Thale, enthält außer der Kirche, Pfarre – Schule – und Hirten Wohnungen 32 Feuerstellen, worunter vier Meierhöfe nämlich die beiden Münchhausischen, einer so dem Stifte Sanct Blasii zu Nordheim und einer, so dem Kloster Marienstein zuständig, nebst einer Mahl- und Öhlmülen, die aber keinen Mahlzwang über das Dorf hat, auch einem Wirthause. Die Ackerländereien ziehen sich größten Theils vom Dorfe aus Mittag gegen Mitternacht die Anhöhe hinnan, der geringere Theil aber aus Mitternacht gegen Mittag. Die mehrsten Wiesen liegen unterhalb dem Dorfe nach der Leine zu, einige aber auch oberhalb dem Dorfe. Hüthe-Anger giebt es nur wenige in der Flure, aber die fürtreffliche Weide auf den Wiesen ist ein besonderes Kleinod dieser Dorfschafft, sofern nicht durch den Austritt der Leine und Harste Verschwemmungen erfolgen, wie sich mehrmahlen zuträgt.
Aus diesem erhellt, daß die Lage der Flure mehrentheils eben und Fruchtbar, jedoch finden sich darin drei merkwürdige und besonders benannte Hügel, der Schwekenberg und Stein-Büel und der Kasen-Büel, welche ein kahler Dreisch-Anger mit wenigen struppigen Bäumen."
Parensen und Umgebung auf der Karte des Amtes Harste um 1780. Aus: Leben und Arbeiten in Parensen - 1990 - Von Michael Jahn; Herausgegeben vom Flecken Nörten-Hardenberg