Wie in vielen anderen Orten auch wollte man in Parensen den Gefallenen des Krieges, der so viel Leid in viele Familien gebracht hatte, ein Denkmal setzen. In diesem Punkt waren sich offensichtlich alle entscheidenden Gremien im Dorf einig. Allerdings erwies sich die Finanzierung eines Gedenksteines als recht schwierig, zumal die wirtschaftliche Lage der politischen Gemeinde nach Kriegsende äußerst desolat war. Nur durch zahlreiche freiwillige Spenden aus allen Teilen der Bevölkerung hatte man die nötigen 8.000 Mark Baukosten im Laufe des Jahres 1920 aufbringen können. Am 8. Mai 1921 konnte die Einweihung des Denkmals am Eingang des Dorfes gegenüber dem Rittergut feierlich begangen werden.
„Um 2 Uhr nachmittags fand eine 1 1/2 Stunde dauernde kirchliche Gedenkfeier statt. Das kleine Gotteshaus war gedrängt voll. Sechs Musiker von der Göttinger Reichswehr wirkten mit. Auf dem Chore standen die mit Trauerfloren versehenen Fahnen des Gesangvereins „Eintracht", der Schule und des Junggesellenvereins. Schriftverlesung, Gemeindegesang, Vortrag des Gesangvereins (Harre, meine Seele...) und Ansprache des Geistlichen wechselten einander ab. Nach der Feier bewegte sich der lange Zug unter den Klängen der Musik, die ,Ich hatt' einen Kameraden' anstimmte, zum Denkmal. Dicht gedrängt standen die von nah und fern gekommenen Menschen. Die Einweihungsfeier nahm folgenden Verlauf:
Gesangverein: Mit dem Herrn fang alles an...'
Übergabe und Enthüllung durch die Erbauer August Aue aus Oberbillingshausen und Otto Schütze ausParensen
Übernahme durch den Gemeindevorsteher Fraatz
Kinderchor: ,Ich hart' einen Kameraden...'
Gedichtvortrag:
a) Requiem (Hebbel) gesprochen von Charlotte Barz; b) Der tote Soldat (Seidl) gesprochen von Hermann Ludewig
Weihrede (Pastor Hoyer) Kranz des Kirchenvorstandes wird niedergelegt
Kinderchor: ,Ich hab' mich ergeben...'
Kranzniederlegung seitens der Gemeinde und der Kriegsteilnehmer
Gedichtvortrag:
a) Wenn deine Lieben von dir gehen (Sturm) - Ella Kerl; b) Chor der Toten gesprochen von Berta Ostwald
Musikvortrag: Niederländisches Dankgebet
Kranzniederlegung von Gesangverein, Junggesellenverein, Schule. Für letztere durch Ernst Eggers.
Gedichtvortrag: Nachklang gesprochen von Ida Fraatz
Kranzniederlegung durch die Angehörigen (-Einfeste Burg...')
Gesangverein: , Christus, der ist mein Leben...'
Rückmarsch bis zum Tie mit Musik
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Kriegerdenkmal an den Fuß des „Parenser Kopfes" verlegt.
Aus: Leben und Arbeiten in Parensen - 1990 - Von Michael Jahn; Herausgegeben vom Flecken Nörten-Hardenberg